Beitritt der Stadt Gelnhausen zum Stationsentwicklungsplan STEP des Rhein-Main-Verkehrsverbundes RMV.

Herbert Vetter

Der Magistrat der Stadt Gelnhausen wird beauftragt, offiziell am Stationsmodernisierungsprogramm  teilzunehmen und im Zusammenwirken mit den anderen Akteuren (RMV, KVG Main-Kinzig, DB Station & Service AG, Land Hessen) die Planung und Realisierung der Bahnstationen Gelnhausen Hailer-Meerholz, und Haitz-Höchst zu forcieren, um den Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger (Kunden) an einen modernen, attraktiven und barrierefreien ÖPNV zukünftig erfüllen zu können.

Begründung:

Der Kreisausschuss des MKK hat der Kreistagssitzung vom 11. 9. eine Vorlage mit der Aufforderung an die Städte und Gemeinden zum Beitritt zum STEP-Programm vorgelegt.
Der Unterzeichner hat den Wortlaut dort verändert oder ergänzt, wo Gelnhäuser Belange dies erforderten und um durch Kürzungen eine bessere Lesbarkeit herzustellen.

1. Stationen sind Visitenkarten von Städten und Gemeinden und gleichzeitig das Zugangstor zum ÖPNV. Ihren Stellenwert erhalten sie, weil sie für Einheimische wie Ankommende das Bild unserer Stadt und ihrer Ortsteile entscheidend prägen sowie die Akzeptanz des ÖPNV erhöhen und damit den die Umwelt beeinflussenden Individualverkehr reduzieren helfen.
2. Der STEP verfolgt das Ziel, die Stationen attraktiver zu gestalten und die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden zu erfüllen. Ihre Anforderungen betreffen objektive Kriterien wie bequemer Zugang und kurze Wege zur Station, einfache Orientierung, witterungsgeschütztes Warten, Information über das Fahrtenangebot, einfaches Beschaffen der Fahrkarte und bequemes Einsteigen in den Zug.

Wichtig ist auch in einem vernetzten Verkehrssystem die Verknüpfung mit Pkw, Fahrrad oder gemeinsamen An- und Abfahrten (Carsharing). Anderseits spielen subjektive Kriterien wie Angst und Sicherheitsempfinden eine wichtige Rolle, die durch das Vorhandensein sozialer Kontrolle durch anwesende Personen, die Möglichkeit, einen Notruf absetzen zu k.nnen oder die Sauberkeit der Station beeinflusst werden können.

Die Maßnahmen an den Stationen stehen immer in Beziehung zur Netzinfrastruktur und zu den eingesetzten Fahrzeugen. Fahrzeugbodenh.he und Bahnsteighöhe müssen aufeinander abgestimmt werden. Daher m.ssen bereits jetzt mittel- und längerfristige Planungen in enger Abstimmung mit allen Beteiligten erfolgen.

Aufenthalt:
- Anbieten attraktiver Wartemöglichkeiten

Fahrgastinformation
- Wiedererkennbare statische Fahrgastinformation (Liniennetzplan, Tarif, Abfahrtstafel)
- Errichtung eines konsequenten Wegeleitsystems an den Stationen
- Erbringen einer aktuellen Fahrgastinformation bei St.rungen

Barrierefreiheit
- Barrierefreie Erreichbarkeit beim .bergang von und zu allen Verkehrsmitteln
- Anwendung des 2-Sinne-Prinzips ( 2 von 3 Sinnen stets ansprechen)

Erreichbarkeit
- Wegeleitung/Beschilderung zur Station für Pkw, Fahrrad und Fußgänger
- Schaffung eines Wegesystems für Fußgänger und Radfahrer ohne Umwege

Sicherheit
- Einfache Orientierung und Erkennbarkeit an den Stationen
- Gute Einsehbarkeit, keine Nischen usw.
- Notrufmöglichkeit

Service
- Angebote für Kunden und Besucher der Station im direkten Stationsumfeld (Café, Bistro, Reisendenbedarf, Zeitungen, Reinigung, …) Umfeld - städtebauliche Aufwertung des Umfeldes der Station Gelnh.-Mitte

3. Die Vorgehensweise zur Umsetzung dieser Ziele erfolgt partnerschaftlich unter verantwortlicher Beteiligung der jeweiligen Eigent.mer der Anlagen, der Kommune und dem Land Hessen, das Fördermittel in Höhe von 85% der zuschussf.higen Kosten bereitstellt.

Für die Planungskosten wird dar.ber hinaus vom RMV eine Unterst.tzung bis 50%gewährt.

4. Im Konjunkturprogramm des Bundes sind f.r die Schieneninfrastruktur, insbesondere für die Modernisierung der Bahnh.fe, 1,3 Milliarden Euro enthalten.

Unsere Stadt hat in den letzten Jahren aus Eigenmitteln bereits einige der beschriebenen Manahmen selbst in die Hand genommen. Auch durch die Zusammenarbeit mit der IG Dreieich sind richtige Wege beschritten worden, um Teile der beschriebenen Ziele zu erreichen.

Jetzt kommt es darauf an, ein langfristig wirksames Gesamtpaket zu schn.ren und damit insbesondere alle F.rdermittel zur Entlastung unseres Stadthaushaltes zu nutzen.

H. Vetter
Fraktionsvorsitzender

Anlage: Original-Beschlusstext des Kreisausschusses