„Hartz IV ist gescheitert“

Sofortmaßnahme: Hartz-IV-Sätze auf mindestens 500 Euro anheben

Am 2.9. verteilten Emine Pektas, Landtagsdirektkandidatin in Hanau und der stellvertretende Kreisvorsitzende Gustav Faschung in einer gemeinsamen Aktion mit dem parteiunabhängigen Arbeitskreis Erwerbslose in Hanau Flugblätter von dem kommunalen Center für Arbeit.

„Während der Verteilaktion“, so Gustav Faschung später in einer Pressemitteilung, „gab es viele Gespräche mit Betroffenen. Immer wieder ist eine Mischung aus Wut und Ratlosigkeit festzustellen. Ein Fall war eine Frau Mitte 50 mit einer qualifizierten Ausbildung, die immer im Wechsel zwischen Zeitarbeitsfirmen und ALG2 ihren Lebensunterhalt bestreite und nun aber keine Zeitarbeit mehr annehmen wolle.“

Fälle wie den geschilderten, so ein Sprecher der Erwerbsloseninitiative, kenne man aus der eigenen Hilfepraxis. Wer sich nichts gefallen lasse und seine Rechte wahrnehme, werde meist vernünftig behandelt. Wer alles mit sich machen lasse, bei denen probierten sie es halt, selbst wenn es rechtlich möglicherweise höchst problematisch sei.

„Solche Erfahrungen“, ergänzt Faschung, „bestätigen die grausamen Zahlen: Die Hartz-Reformen haben dazu geführt, dass Menschen länger erwerbslos und arm bleiben. Während die durchschnittliche „Verweildauer“ in der ehemaligen Arbeitslosenhilfe im Jahr 2004 bei 48 Wochen lag, liegt sie für Hartz-IV-Beziehende heute bei 130 Wochen! Allein das zeigt schon: Hartz IV ist gescheitert.“

Einen großen Nutzen brachte die Anwesenheit der Landtagskandidatin Emine Pektas. Sie sei froh, so Pektas abschließend, "dass sie den Gesprächsbedarf einiger MigrantInnen in ihrer Muttersprache bedienen konnte. An den Gesichtern sah man bei einigen wieder einen Hoffnungsschimmer, schon allein deshalb hat sich diese Aktion gelohnt. Allerdings ändert das nichts an der Armut der meisten. Deshalb sollte als Sofortmaßnahme der Hatz IV-Satz auf 500 Euro angehoben werden.“