LINKE fordert Bündnis für bezahlbares Wohnen im Main-Kinzig-Kreis

Bis 2030 fehlen 15.000 Wohnungen im Main Kinzig Kreis

LINKE lehnt Wohnungsbauinitiative des Landrates ab

DIE LINKE. Main-Kinzig ist erfreut, dass inzwischen fast alle Parteien das Thema Wohnungen entdecken.  Notwendig ist, nach Aussage der Bundesregierung der Neubau von mindestens 250.000 Wohnungen jährlich. Manche Experten sprechen sogar von 300.000. „Hessen braucht ein Investitionsprogramm für den sozialen Wohnungsbau“, erklärt der Fraktionsvorsitzende der LINKEN Andreas Müller. „Das Land Hessen muss ein Programm auflegen, damit jährlich mindestens 10.000 Wohnungen gebaut werden können. Notwendig ist es auch, die öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften zu erhalten und zu stärken. Städte und Gemeinden müssen öffentliche Grundstücke für bezahlbare Wohnungen zur Verfügung stellen. Der soziale Wohnungsbau muss als öffentliche Aufgabe begriffen werden. Im Main-Kinzig Kreis fehlen bis zum Jahr 2025, nach unseren Schätzungen, die auf der Wohnraumstudie des MKK beruhen, kreisweit mindestens 15.000 Wohnungen. Deshalb hat die LINKE Kreistagsfraktion einen konkreten Vorschlag gemacht: ein kreisweites „Bündnis für Wohnen, bezahlbar, generationengerecht, energieeffizient“ zu initiieren.

Der Kreisausschuss sollte sich zusammen mit dem Mieterbund, Verbänden der Wohnungswirtschaft, den Wohnungsgesellschaften, den Wohnungsgenossenschaften, dem DGB, der IHK, der Interessenvertretung der Eigentümer Haus & Grund sowie den Städten und Gemeinden in diesem Bündnis Konzepte und Initiativen für bezahlbares, generationengerechtes, energieeffizientem Wohnen im Main Kinzig Kreis entwickeln.

Die demografische Entwicklung und die Anforderung an den Klimaschutz stellt die Kommunen zusammen mit den Wohnungsmarktakteuren vor die komplexe Aufgabe differenzierte Lösungen zu erarbeiten.

  • Die Bevölkerung wird älter. Die Haushalte werden kleiner.
  • Der Bestand an älteren Wohnungen ist relativ hoch. Die Weiternutzung kann oft nur nach Anpassung an energetische und altersgerechte Standards erfolgen.
  • Rückläufige Nachfrage nach Wohnraum in ländlichen Regionen wird zu Preisrückgängen und zunehmendem Leerstand führen.
  • Die erhöhte Zuwanderung in bestimmten Regionen führt zur Erhöhung der Preise für Wohnbauland und Mieten.

Das Bündnis für Wohnen soll einen Dreiklang von Maßnahmen entwickeln

  • zur energetischen Optimierung
  • zum Abbau von Barrieren
  • sowie zur Bezahlbarkeit von Wohnraum, Konzepte für den Neubau von Sozialwohnungen und preiswerten Wohnungen in Verbindung mit den zuständigen Städten und Kommunen, den Wohnungsbaugesellschaften und Wohnungsbaugenossenschaften

Die Bündnispartner sollen sich dafür einsetzen, im konstruktiven Dialog zwischen Wohnungspolitik und Wohnungswirtschaft die notwendigen Maßnahmen zu beschleunigen – mit dem Ziel, einen zukunftsorientierten Erneuerungsprozess in Städten und Kommunen im Main Kinzig Kreis anzustoßen.

Dies wäre ein weiterer wichtiger Baustein, um weiterhin eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten zu gewährleisten. Notwendig ist es, bezahlbaren Wohnraum für Alle zu schaffen, statt Flüchtlinge, Erwerbslose, Studierende, Geringverdiener, Alleinerziehende und andere gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auszuspielen.

Alleine die demografische Entwicklung wird unsere Vorstellungen von Wohnen drastisch verändern. Generationenübergreifend, gemeinschaftliches  Wohnen sind Stichworte. Dies kann bedeuten, dass man sich zusammen Räume teilt und Anlagen teilt, die man sich sonst nicht leisten kann. Genossenschaftliches Wohnen hat eine lange Tradition, ist aber etwas in Vergessenheit geraten. Aber neben teuren Miet- und Eigentumswohnungen brauchen wird bezahlbare Wohnungen. Diese sind nur mit Wohnungsbaugenossenschaften und mit öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften zu erstellen.

Die LINKE lehnt deshalb den Vorschlag von Landrat Pipa ab, Investoren Flächen in Erbbaurecht oder gar geschenkt zu übertragen. „Das ist Verschenken von öffentlichem Eigentum und PPP“, so Müller. „Statt dessen fordert wir Lösungen in öffentlicher oder genossenschaftlicher Verantwortung.“