LINKE erfreut über den Beginn des Planfeststellungsverfahrens zur nordmainischen S-Bahn

Andreas Müller

Der Bau der Nordmainischen S-Bahn ist für Hanau und den Main-Kinzig-Kreis wichtig, deshalb begrüßen die Hanauer Bundestagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecherin der LINKEN Sabine Leidig, der Hanauer Fraktionsvorsitzende Jochen Dohn und der Fraktionsvorsitzende im Kreistag Andreas Müller, dass es nun endlich konkret losgeht.

 

 „Die Bahnstrecke Frankfurt-Fulda ist eine der wichtigsten Strecken in Deutschland.

Der notwendige Aus- bzw. Neubau wird jedoch ständig zugunsten von teuren Prestigeobjekten verschoben. Stuttgart 21 ist dabei nur ein Beispiel“, so Leidig. Dass es nun aber wenigstens für die nordmainische S-Bahn losgehe, sei ein wichtiger Erfolg und für das Rhein-Main-Gebiet notwendig.

 

Die Fraktionsvorsitzenden in Hanau und im Kreistag Dohn und Müller freuen sich, dass die gemeinsamen fraktionsübergreifenden Anträge aus dem Jahre 2011 nun offenbar Erfolg zeigen. „Hier haben sich die Parlamentarier fraktionsübergreifend sowie Gewerkschaften, IHK und Kreishandwerkerschaft für ein wichtiges regionales Projekt eingesetzt, dass schon fast vor dem aus stand. Nun gilt es in der Planung auch den bestmöglichen Lärmschutz für die Anwohner mit einzuplanen“, so Dohn.

 

Nach Ansicht von Müller war damals nach den Äußerungen aus dem Verkehrsministerium der Ausbau eigentlich aus der Finanzierung und der Umsetzung  schon herausgefallen. Deshalb war es jetzt umso wichtiger, gemeinsam mit allen Fraktionen, außer der FDP, die sich verweigerte,  in der Stadt Hanau und im Kreis auf die Realisierung zu drängen. "Wenn wir damals nicht gemeinsam gehandelt hätten, wäre  die gesamte Planung auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben worden", so Müller. Sieht man die Kürzungen, die im nächsten Jahr im ÖPNV anstehen, angefangen von den Regionalisierungsmitteln im Bund bis hin zu den fehlenden 20 Millionen im RMV in Zusammenhang mit den fehlenden Mittel für den Schienenausbau, kommt in den nächsten Jahren nichts Gutes auf die Pendler im Main-Kinzig-Kreis zu. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt ins offizielle Planfeststellungsverfahren eintreten.

 

Dohn ergänzt: „Ein verspäteter Ausbau hätte zudem gravierende Negativfolgen für den Hauptbahnhof Hanau als herausragendem Eisenbahnknoten in Hessen und überregional in seiner Entlastungsfunktion für den Hauptbahnhof Frankfurt bedeutet. Zumal der Hauptbahnhof dringend barrierefrei saniert werden muss. Und auch der Bahnhofsvorplatz eine Umgestaltung und Aufwertung erhalte muss.“ Die weitere Verzögerung hätte darüber hinaus Auswirkungen auf die städtischen Planungen, wie die 10-Jahresfristen für Planfeststellungsverfahren, als auch auf bereits initiierte und beabsichtigte Investitionen der Stadt Hanau in das Umfeld des Westbahnhofs, die vor dem Hintergrund der Aufwertung dieses Bahnhaltes durch die nordmainische S-Bahn getätigt wurden.

 

Sabine Leidig betont, dass der Main-Kinzig-Kreis zu den am stärksten belasteten Transitbereichen im Herzen Europas gehört und deshalb als Alternative zur Straße eine zukunftsfähige Bahnverbindung als Teil der europäischen Magistralen braucht. Vor dem Hintergrund, dass die Strecke in Zukunft sogar noch an Bedeutung gewinnen wird, ist der Beginn des Planfeststellungsverfahrens für die nordmainische S-Bahn ein erster Schritt. Des Weiteren ist es notwendig, dass der ökologische Aus- und Neubau der Kinzigtalbahn Vorrang vor Prestigeprojekten haben muss. Höhere Kapazitäten und verbesserte Qualität sind aber nur mit zusätzlichen Gleisen zu bewerkstelligen.

 

 

Die Mittel werden derzeit aber für andere Projekte ausgegeben, denn bis 2020 stehen laut Ministerium für den Bau der wichtigsten Trassen rund 8 Mrd. € zur Verfügung. Benötigt würden für die Fertigstellung jedoch mehr als das Dreifache, also rund 26 Mrd. €. Somit rücken viele andere Projekte weit vor die Kinzigtalbahn.